Die Problematik der kinderärztlichen Versorgung im Landkreis Hildburghausen ist schon lange bekannt (auf diese wurde bereits in einem anderen Artikel eingegangen). Gelöst wurden die Probleme aber immer noch nicht. Einige wütende Mütter gaben mir folgende Chronologie der Ereignisse mit der Bitte um Veröffentlichung. Sie fühlen sich von Bürgermeistern und anderen Politikern verarscht und zum „Schöne-Bildchen-Machen“ mißbraucht.
Chronologie des bisherigen Geschehens:
01.05.2018 Anfang Unterschriftensammlung auf dem Kinderfest der Feuerwehr Hildburghausen
08.05.2018 erster Termin mit Herrn Obst (CDU – Bürgermeister Hildburghausen)
→ erster Brief der Stadtverwaltung an Kassenärztliche Vereinigung (KV)
Stellungnahme KV
→ ausreichende Versorgung, da vier Kinderärzte im Umkreis
→ 1 Kinderarzt kann lt. KV 2500-4500 Kinder betreuen ( In Hildburghausen leben 1950 Kinder unter 18 Jahren)
→ Widersprüchliche Angaben der KV in Ihrer Stellungnahme:
– Problem wäre nicht bekannt
– ausreichende Versorgung ist vorhanden
– Bemühung kreisübergreifend um Unterstützung in Coburg, MGN und Suhl, sowie diverse Hausärzte um Unterstützung gebeten
00.05.2018 Interview mit Radio ( MDR Thüringen)
19/20.05.2018 Beitrag im TV ( MDR)
23.05.2018 Übergabe von 2159 Unterschriften an Herrn Obst, Presse und Frau Floßmann
→ Vorschlag zur Kontaktaufnahme mit dem Bürgerbeauftragten Herrn Dr. Herzberg
→ telefonischer Kontakt, Eröffnung eines Falles im Ministerium
24.05.2018 Artikel in der Zeitung „In Südthüringen – Hildburghausen“ mit Stellungnahme der KV
→ bei der aktuellen Versorgungslage (160%) dürfte keine weitere Stelle ausgeschrieben werden
26.06.2018 Termin mit dem Bürgerbeauftragten Herrn Dr. Herzberg im Landratsamt Hildburghausen
→ Planung Stiftungspraxis
→ Stadt wollte die Ansiedlung für neue Ärzte attraktiver machen (Wohnung, Kitaplatz, Grundstück usw.)
01.08.2018 E-Mail vom Bürgerbeauftragten (Gespräch vom 9.7.18 zw. Hr. Obst, Fr. Floßmann und KV)
→ Stiftungspraxis verworfen, Anmeldung Sonderbedarf beschlossen
→ Schleusingen hat Sonderbedarf beantragt (dieser Arzt soll zw. HBN und Schleusingen pendeln)
→ Dr. Hunold hat mögliche Weiterbildungsassistentin (welche bei Bewilligung eines weiteren Sonderbedarfs 2020 in die Praxis mit einsteigt)
lt. dieser E-Mail wären wir als Mütter bei dem Gespräch dabei gewesen, zumindest hat es Herr Obst in der Mitteilung an Herrn Herzberg bekannt gegeben
→ wir waren nicht dabei
→ unser Termin im Ministerium wurde ohne Rücksprache mit uns abgesagt
Zeitungsartikel in „In Südthüringen – Hildburghausen“
→ Herr Obst sehr positiv, gute Erfolgschancen für Sonderbedarf, Stiftungspraxis endgültig verworfen
→ lt. Herrn. Obst alle 4 Kinderarztsitze besetzt
→ Herr Veit Malolepsy von KV bestätigt lediglich:
– Ausbildung einer Praxisnachfolgerin
– keine feststehenden Nachfolgerinnen für die 2 offenen Praxen
29.08.2018 Gespräch mit Herrn Obst
→ total abgewürgt, war ihm nicht recht
→ konkret Lösungsvorschläge ab Januar 2019 → nicht bestätigt
→ Antrag auf Sonderbedarf → noch nicht bewilligt
→ 2 potentielle Ärzte in Aussicht → Ausbildungsstand unklar
→ beantragter Sonderbedarf des MVZ Schleusingen, Arzt soll pendeln ( Schleusingen 0,75% HBN 0,25% oder 50/50 noch in Klärung)
→ keine weitere Pressearbeit um zu verhindern, dass andere Kommunen nachziehen
Viele Fragen bleiben für die Mütter offen:
– Praxisnachfolge → Wo werden dabei neue Kapazitäten frei?
– 2 potenzielle Ärztinnen → Wie ist Ausbildungsstand?
– Wurden mit dem Vorschlag der Stiftungspraxis auch die Mittel der Stadt zur Unterstützung junger Ärzte gestrichen? (Wohnung, Kitaplatz, Grundstück usw.)
– Warum werden bei diesem Stand alle Bemühungen eingestellt?
Wozu wird der Kinderarzt benötigt:
– gesetzlich vorgeschriebene U-Untersuchungen (vom Jugendamt kontrolliert und angemahnt)
– Impfungen (benötigt für Schule und teilweise auch Kindergarten)
– Krank- und Gesundschreibungen der Kinder (nötig für alle Einrichtungen, bei anderen Ärzten kostenpflichtig)
– Überweisungen an Fachärzte
Mit den derzeitigen Kinderärzten ist eine ordentliche Versorgung im Landkreis Hildburghausen nicht mehr sichergestellt und der Unmut der betroffenen und alleine gelassenen Mütter steigt! Sorgt für eine rasche Verbreitung und baut so Druck auf die etablierten Politiker/Bürgermeister auf. Diese sind nicht nur für schöne Bilder da, sondern haben sich gefälligst um die Porbleme der Leute vor Ort zu kümmern.
naja, hildburghausen für ärzte attraktiver machen….ohne worte. da sollen sich die stadtväter mal schön den kopf zebrechen.
wenn keiner kommt, kommt keiner. wer nicht aus der region ist und unbedingt hier leben & arbeiten möchte, wird nicht als erstes den kreis hildburghausen auswählen. womöglich auch nicht als zweites. bedarf hin oder her.
und die ganzen medizinischen behandlungen für kinder, die kann ein anständiger hausarzt auch. da müssen die eltern einfach über ihren schatten springen.